In Baranewitschy ist der Höhepunkt der Reise für den Muger, ein Eisenbahnmuseum, neben einem grossen Bahnhof. Also alles auf einmal, tote und lebende Züge, jetzt fehlen nur noch die toten Flieger, Raketen, Autos und sonstige alten Blechmaschinen.
Nach dem Museum gehen wir noch auf den Markt, wo ich Nektarinen kaufe.
Die haben einen himmlischen Geschmack, einfach besser als bei uns.
Aus Jux kaufe ich noch eine Kuchenform mit kyrillischer Schrift, wir wissen zwar nicht was darauf steht, aber unser Leute zu Hause auch nicht.
Am Nachmittag machen wir uns langsam nach Lida auf, wo wir Übernachten wollen.
In Lida werden wir als aller erst wieder von einem Zug begrüsst,
bevor wir uns auf die suchen nach dem Hotel Lida machen und wieder einmal führt uns das Navi nicht ganz ans richtige Ort, denn es will uns im Spital abliefern oder vielleicht in der Psychi?
Der Muger hatte wieder eine Lösung parat und so finden wir uns doch noch im Hotel ein.
Heute bin ich wiedereinmal sehr früh erwacht und hatte bereits um drei Uhr das Gefühl es sei Morgen, denn es war schon richtig hell. Die Sonne ist aber erst um halb Sechs aufgegangen, man merkt richtig, dass wir im Norden sind.
Nach dem Frühstück, wieder mit Eiern und dieses Mal mit Würstchen, sind wir zum Schloss Mir gefahren.
Das Schloss sei die berühmteste Sehenswürdigkeit des Landes.
Da es relativ früh am Morgen ist, sind noch keine Touristen hier, nur einige Fischer und wir können friedlich alles ansehen.
Zum Schloss gehört auch eine schöne Orthodoxe Kirche dazu.
Nach Mir fahren wir weiter Südöstlich in nach Baranawitshy. Plötzlich entdecke ich in der ferne eine Figur, was ist das, ein Stier, ein Bison, oder eher ein Wisent. Natürlich ein Wisent.
Wir halten auf der Autobahn an (geht hier ohne Probleme, man kann sogar die Richtung wechseln) und laufen den Hügel hinauf um dieses Tier mal näher anzusehen.
Es ist einfach gigantisch gross, wenn man mich mit einem guten Metersechzig Bauhöhe vergleicht.
Wer uns schon ein wenig kennt, weis das wir, wenn möglich den Mittelpunkt des Landes besuchen möchten, dass ist auch unser heutiges Ziel. Die Koordinaten sind im Navi eingegeben und wir machen uns auf eine über hundert Kilometer fahrt. Sieben Kilometer vor dem Ziel werden wir abgebremst, denn wir stehen vor einem Karrweg. Wir versuchen via Navi und Karte einen geeigneten Weg zu finden, aber es will nicht gelingen. Die Koordinaten nochmals überprüfen, die stimmen doch. Zu Fuss durch den dicken Wald und so viele Kilometer, nein Danke.
So machen wir uns auf nach Njaswisch, hier soll eine mittelalterliche Stadt sein. Bis dahin sind es nochmals über hundert Kilometer. Kurz nach dem Mittag treffen wir ein, aber unsere Aufmerksamkeit gehört dem Hotel suchen, die alte Stadt und ein Hotel finden wir nicht, nur ein Schloss mit Wassergraben.
Das Schloss schauen wir von aussen an, Lust auf eine Besichtigung ist nicht vorhanden, aber dafür auf was zum futtern. Wir setzen uns in ein Kaffee und der Muger bestellt die obligate Wurst und ich eine Hühnersuppe.
Nach dem nicht so üppigen Male suchen wir weiter ein Hotel und finden einige Kilometer weiter ein Motel. Endlich denn wir sind müde.
Als ich zum ersten Mal Geld aus dem Automat zog wurde ich innert Sekunden zur Millionärin. Was für ein Gefühl, eine Million in den Händen zu halten und sie gehört noch mir. Leider ist eine Million umgerechnet nur etwas mehr als Hundert Schweizer Franken.
Was wäre das blos für ein Gefühl wenn das Schweizer Franken wären? Ich hätte glaub's einen Herzinfarkt.
Im Norden von Borisov ist das berühmte Schlachtfeld Beresina, hier sind beim berühmten Russlandfeldzug die Franzosen auf die Russen getroffen. Es waren auch sehr viele Schweizer dabei. Nun stehen auf beiden Seiten der Beresina Denkmäler.
Das für die gefallenen Russen
Das für die gefallenen Franzosen
Das für die gefallenen Schweizer auf der gegenüberliegenden Seite der Beresina
Die Beresina ist immer noch ein urtümlicher Fluss mit vielen Verzweigungen und Sumpflandschafften. Zu Fuss diese zu durch Laufen, ein Ding das fast unmöglich ist.
Nach soviel alter Geschichte, haben wir noch einen Markt besucht und die Stadt angesehen.
Solltet ihr meinen Belarus lebe hinterm Mond, weit gefehlt, denn hier gibt es auch neue sehr grosse Kaufhäuser, mit vielen Sachen zum Staunen, zb. x-Sorten von Sushi.